LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.de PRESSEMITTEILUNG Nr. 177/01 vom 20. April 2001 Helga Kleiner: Bei der Reform der Altenpflege bleibt die Landesregierung auch weiterhin im selbstverschuldeten Reformstau stecken! Mit diesem Satz bewertete die seniorenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Helga Kleiner, die gestrige Erklärung der Sozialministerin Moser zu den von ihr getroffenen und beabsichtigten Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegequalität. Jeder, der den Kernbereich des politischen Problems der Sicherung der Pflegequalität kenne, wisse, worauf es entscheidend ankommt: Wir brauchen mehr Pflegepersonal in unseren Pflegeheimen. Wir brauchen endlich verbindliche Pflegestandards und Wir brauchen Erleichterungen bei der notwendigen Pflegedokumentation. Im Einzelnen erklärte Helga Kleiner dazu: ,,Aber diesem Kernbereich der Sicherung der Pflegequalität wagt die Sozialministerin Moser sich aus finanzpolitischen Gründen nicht zu nähern. Ihr taktisches Ziel ist leicht auszumachen: Sie will mit einigen Maßnahmen auf dem Ausbildungssektor und der Pflegeberatung, mit einigen ihrer beliebten Modellversuche oder Pilotprojekte und mit ihrer bekannten Ankündigungspolitik die Zeit bis zur Bundestagswahl überbrücken. Aber die Seniorinnen und Senioren werden sich vor der Bundestagswahl im nächsten Jahr nicht wieder wie bei der letzten Bundestagswahl Sand in die Augen streuen lassen! Jetzt soll in den stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen des Kreises Segeberg ab September dieses Jahres ein Pilotprojekt starten, um mit dem sogenannten PLAISIRVerfahren festzustellen, wie viel Pflegekräfte erforderlich sind. Ein solches ,Pilotprojekt' ist sachlich völlig unnötig und daher reine Zeitverschwendung. Das in Kanada entwickelte PLAISIR-Verfahren hat sich dort und in der Schweiz bewährt. Dass es auch für Pflegeeinrichtungen in Deutschland das beste Verfahren ist, was es zur Zeit gibt, hat ein großer Feldversuch, der unter wissenschaftlicher Begleitung des Kuratoriums Deutscher Altershilfe durchgeführt worden ist, eindeutig ergeben. Wir brauchen daher in SchleswigHolstein kein weiteres ,Pilotprojekt' im Kreis Segeberg. Erforderlich ist vielmehr die flächendeckende Einführung dieses bewährten Personalbemessungsverfahrens. Aber gerade das will die Sozialministerin hinauszögern, denn die flächendeckende Einführung des PLAISIR-Verfahrens würde sehr schnell zeigen, dass das Pflegepersonal in unseren Pflegeeinrichtungen bei weitem nicht ausreicht, um eine fachlich qualifizierte und zugleich menschlich würdevolle Pflege sicherzustellen." Die AOK habe durch ihren Pressesprecher Dieter Konietzko jetzt ausdrücklich gefordert, die Landesregierung müsse nunmehr Pflegestandards festlegen. ,,Dem kann ich mich nur anschließen", sagte dazu Helga Kleiner. Schließlich verlangt die seniorenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion von der Sozialministerin Moser, sie solle sich nachdrücklich darum bemühen, dass das Pflegepersonal bei der notwendigen Pflegedokumentation auch durch technische Vorrichtungen spürbar entlastet wird. ,,Die Klagen der Altenpflegerinnen und Altenpfleger, die Pflegedokumentation sei zu zeitaufwendig und halte sie von ihrer eigentlichen Aufgabe ab, sind berechtigt. Hier muss Abhilfe geschaffen werden", erklärte Helga Kleiner.