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20.09.17
16:08 Uhr
FDP

Anita Klahn zu TOP 14 (Haus der schleswig-holsteinischen Landesgeschichte): Schleswig-Holstein braucht ein landesgeschichtliches Angebot

Presseinformation
Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort. Wolfgang Kubicki MdL Kubicki, Vorsitzender Anita Klahn MdL Klahn, Stellvertretende Vorsitzende Christopher Vogt MdL Vogt, Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 230/2017 Kiel, Mittwoch, 20. September 2017
Kultur/Landesgeschichte



www.fdp-fraktion-sh.de Anita Klahn: Schleswig-Holstein braucht ein landesgeschichtliches Angebot In ihrer Rede zu TOP 14 (Haus der schleswig-holsteinischen Landesge- schichte) erklärt die Stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Spre- cherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn: Klahn:
„Ich glaube, wir sind uns alle in einer Sache einig: Schleswig-Holstein braucht ein landesgeschichtliches Angebot, das die Zeit vom 19. Jahrhun- dert bis zur jüngsten Vergangenheit abbildet. Schon vor über zehn Jahren setzte sich der Landtag mit diesem Thema auseinander und schon damals herrschte unter allen Parteien Einigkeit über die Notwendigkeit. Es war Ek- kehard Klug, der seinerzeit davon sprach, dass ein ‚Haus der Geschichte‘ ein ‚Symbol der Landesidentität‘ und ein ‚touristischer Anziehungspunkt‘ sein könne. Womit er, wie ich finde, denn Sinn eines solchen Vorhabens schon recht treffend umriss. Die neuere Geschichte des nördlichsten Bundeslan- des verdient es genauso wie die Bayerns oder Baden-Württembergs darge- stellt zu werden.
Damals wie heute wird auf die Kosten verwiesen, um das von allen ge- wünschten, doch von nur wenigen wirklich vorangebrachte Projekt eines landesgeschichtlichen Museumsangebots den Gar auszumachen. Natürlich ist da etwas dran und natürlich können wir die Augen nicht vor diesem wohl größten aller Probleme, dem der Finanzierbarkeit, verschließen. Doch haben wir als Koalition nicht vor, den Kopf in den Sand zu stecken. In unserem Koalitionsvertrag haben wir uns auf das Ziel verständigt, das Konzept eines ‚Hauses der schleswig-holsteinischen Landesgeschichte‘ zu realisieren und wir sind auch entschlossen, dieser papierenen Erklärung Taten folgen zu lassen.
Wenn das Land außerstande ist, die gesamten Kosten zu tragen, dann müs- sen wir eben, so meine ich, schlichtweg neu denken und neue Wege in der Finanzierung solcher kulturpolitischer Projekte gehen. In Zeiten des Fundraisings und in denen in Berlin ein neues Stadtschloss entsteht, dessen Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Fassade allein aus Spendenmittel rekonstruiert wird (was immerhin Kosten von 105 Mio. EUR bedeutet), müssen auch wir uns Gedanken darüber ma- chen, ob wir nicht stärker als bisher auf private Initiative und bürgerliches Engagement setzen sollen. Das rege öffentlichen Interesse, das sich immer wieder um das Projekt eines Museums der schleswig-holsteinischen Ge- schichte regt, muss uns Mut zur Hoffnung geben, dass wir so das Finanzie- rungsdilemma zumindest entschärfen können. Weitere Möglichkeiten, um die Finanzierungslücke zu schließen, wären vielleicht das Einwerben von Drittmitteln und EU-Fördergeldern.
Eng mit der Frage der Kosten ist auch die des Standorts verknüpft. Ein Mu- seumneubau scheidet aus, das ist, denke ich, allen klar. Ein Bericht, der sich 2003 im Auftrag des Landtags mit dem Projekt eines ‚Hauses der Geschich- te‘ auseinandersetzte, schlug bereits Schloss Gottorf als Ausstellungsort vor – ein guter Vorschlag, wie ich meine, der heute mehr noch als damals be- achtenswert ist. Nicht nur, weil in Gottorf eine fertige museale Infrastruktur vorhanden ist und sich auch thematisch an die bestehende Ausstellung an- knüpfen ließe, sondern auch weil der gesamte Museumskomplex im Zuge des Projekts ‚Masterplan Gottorf‘ gerade ein inhaltliche und bauliche Neu- ausrichtung erfährt. Vieles spricht dafür, Synergieeffekte zu nutzen und ein landesgeschichtliches Museum, oder zumindest eine landesgeschichtliche Ausstellung an Gottorf ‚anzudocken‘.
Die Gelegenheit, das lange gehegte Museumsprojekt endlich voran zu brin- gen, ist also günstig. Geklärt werden müssten natürlich noch die konzeptio- nellen Fragen, die man bei allem Elan nicht vernachlässigen darf, will man ein Angebot schaffen, das auch das Interesse folgender Generationen zu wecken vermag. Welche Ausstellungsobjekte sind vorhanden und welche würden einer landesgeschichtlichen Ausstellung dauerhaft zur Verfügung stehen? Wie ließen sich thematische Schwerpunkte setzen und wie könnte man die Attraktivität, etwa durch Wechselausstellungen, dauerhaft sicher- stellen? Dies gilt es mit Hilfe von Experten zu klären und zu diskutieren, noch bevor daran gegangen werden kann, öffentlich für – nicht zuletzt: fi- nanzielle – Unterstützung zu werben.
Das 75-jährige Bestehen des Landes Schleswig-Holstein bietet tatsächlich einen schönen Anlass, das Museumsprojekt endlich wieder anzuschieben – den Wunsch des SSW allerdings, bis zum Jubiläum 2021 mit einem fertigen Museum aufwarten zu können, müssen wir, glaube ich, leider enttäuschen. Solide Planung braucht etwas mehr Zeit. Aber wenn man sich die Debatten während der letzten eineinhalb Jahrzehnte ansieht, muss das Motto wohl lauten: Besser etwas später als nie.“



Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de