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16.11.17
11:25 Uhr
B 90/Grüne

Andreas Tietze zur Regio-S-Bahn für Lübeck

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 10 – Stärkung des SPNV mit einer Regio-S-Bahn für Pressesprecherin Lübeck Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dazu sagt der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfrak- 24105 Kiel tion von Bündnis 90/Die Grünen, Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Andreas Tietze: Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 338.17 / 16.11.2017
Regio-S-Bahn:
Die Bedürfnisse der Menschen sind das Maß aller Dinge
Meine Damen und Herren,
1991 wurde Lübeck mit seinen sechs Linien zum Knoten im Integralen Taktfahrplan - ITF. Die dreißig Umsteigemöglichkeiten wurden bestmöglich optimiert. Trotzdem kostet das Umsteigen bei einem Drittel der Verbindungen 15 Minuten oder mehr und fast drei- ßig Prozent der Fahrgäste. Das beste Umsteigen ist das, was man nicht braucht, weil der Zug eben nicht am Hauptbahnhof endet, sondern zum Zielort weiterfährt.
Vor diesem Hintergrund kann jeder, wie die SPD, eine durchgehende Linie auf die Landkarte malen und als Verbesserung verkaufen.
Diese als beste anzupreisen, ist nicht nur arg vermessen, es verfehlt auch den Bedarf der Menschen. Es leuchtet sicher jedem ein, dass die Fehmaraner*innen meist nach Lübeck oder Hamburg aber nicht nach Ratzeburg fahren. Und Ratzeburger wohl eher nach Lübeck, Hamburg oder Kiel. Und wieso hängen Sie das größere Mölln ab?
Die besten Linien herauszufinden, meine Damen und Herren, bedarf eines netzweiten Vergleichs verschiedener Varianten.
Vielleicht, liebe Kolleg*innen der SPD, erinnern Sie sich: Für Kiel – Lübeck hatten wir in der Küstenkoalition das gemeinsam mit einer Linie erfolgreich angefangen und festge- stellt, dass der ITF eben nicht das Maß aller Dinge ist, sondern die Bedürfnisse der Menschen.

Seite 1 von 2 Deshalb wollen wir für das ganze Land eine Netzuntersuchung, an der wir den anste- henden neuen Landesweiten Nahverkehrsplan ausrichten können. Genauso wollen wir auch speziell bei der Bäderbahn vorgehen. Ziel kann nicht einfach nur der Erhalt einer bestimmten Bahnlinie sein. Personenzüge machen schließlich nur Sinn, wenn Men- schen darin sitzen.
Heute müssen Hamburger Badetourist*innen erst umständlich in Lübeck im Gedränge auf den Treppen des Lübecker Hauptbahnhofes mühsam umsteigen. Das kostet rund 20 Minuten Zeit, viel Mühe und deshalb auch viele Kund*innen.
Ihre Regio-S-Bahn würde diesen Zustand zementieren und die Hamburger*innen müs- sen immer noch zu Fuß vom Bahnhof zum Strand gehen.
Wäre es nicht besser, dass die Gäste aus Hamburg direkt und elektrisch den Bahnhof auf der neuen Strecke erreichen und dort mittels Shuttle und warum nicht auch elektrisch unterstützten Fahrrädern zum Strand kämen? Auf einmal hätten unsere Gäs- te viel mehr Möglichkeiten.
Deshalb wollen wir gemeinsam mit der Region Wege finden und prüfen, welcher davon der Beste ist. So geht man auf die Wünsche der Menschen ein und nicht, indem man einfach nur eine Linie malt und sie neu benennt.
Lassen Sie mich noch etwas zur Bäderbahn selbst sagen: Natürlich wäre ein Ausbau der Bäderbahn sinnvoll gewesen, doch das hat die Feste Fehmarnbeltquerung, die Sie alle ja so wichtig fanden, verhindert. Und es war der SPD-Minister Meyer, der in einem Letter of Intent das Schicksal der Bäderbahn besiegelt hat.
Jetzt damit zu kommen, dass Sie deren Erhalt fordern, ist bloß ein billiger Trick für die Oberbürgermeister-Stichwahl am Sonntag.
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