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13.12.17
17:28 Uhr
B 90/Grüne

Bernd Voß zum Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 23 – Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt für die Landtagsfraktion von Düsternbrooker Weg 70 Bündnis 90/Die Grünen der Abgeordnete 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Bernd Voß: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 378.17 / 13.12.2017

Alle Kinder haben ein Recht auf Gesundheit und gute Ernährung
In der letzten Wahlperiode haben wir uns als Grüne dafür eigesetzt, dass Schleswig- Holstein sich am EU-Schulprogramm beteiligt. Es gab für und wider in der Debatte. Be- denken gab es vor allem wegen des relativ hohen Verwaltungsaufwandes, der für die Inanspruchnahme der EU-Mittel erforderlich ist.
Diese Bedenken waren auch nicht ganz unbegründet. Trotzdem freue ich mich, dass wir diesen Schritt gemacht haben. Das Programm wird gut angenommen. Die zur Ver- fügung stehenden Mittel reichen aus. Jede Schule, die teilnehmen möchte, kann auch teilnehmen. Wir werdend daher den Antrag der AfD ablehnen, denn die Forderung nach ausreichenden Mitteln erübrigt sich.
In der Begründung des Antrags wird auf das Problem der Fehlernährung und Bewe- gungsmangel bei Kindern hingewiesen. Fehlernährung und Bewegungsmangel sind häufig die Ursachen für Übergewicht und damit verbundene Folgekrankheiten.
Dieses Schulprogramm leistet einen wichtigen Beitrag. Es kann aber nicht das Problem allein aus der Welt schaffen. Es ist eine große und gesamtgesellschaftliche Herausfor- derung, die auf unterschiedlichen Ebenen und breit angegangen werden muss.
Wir brauchen mehr Aufklärung und Information über gesunde Ernährung. Die Verbrau- cherzentrale, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), viele Initiativen, Leh- rer*innen und Erzieher*innen leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Und wir brauchen ein Bewusstsein für mehr regionale und handwerkliche Lebensmit- telerzeugung als Alternative zur industrialisierten Produktion. Wir brauchen Regeln für die Werbung. Eine speziell an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel
Seite 1 von 2 sollte unterbunden werden. Insbesondere Produkte mit hohem Zuckergehalt sollten nicht als geeignet für Kinder beworben werden dürfen.
Die Kennzeichnung von Lebensmitteln ist ein weiteres Thema. Zwar nehmen die Infor- mationen auf den Etiketten ständig zu, doch was fehlt ist eine einfache, klar erkennbare Nährwertkennzeichnung in Form einer Ampel. Das fordern Verbraucherorganisationen seit langem und wir werden uns im Bund und in der EU weiter dafür einsetzen. Aber das nur am Rande, das ist keine Sache, die wir im Land regeln können.
Aufklärung über gesunde Ernährung und gesunde Lebensweise fängt in der Familie an und setzt sich am besten in Kita sowie Schule fort. Und hier ist das Land zuständig und auch in der Verantwortung. Wissen und frühes Erleben sind die Grundlage, um Fehler- nährung und Bewegungsmangel vorzubeugen.
Kitas und Schulen müssen Kinder und Jugendliche zu einer gesundheitsbewussten Le- bensführung befähigen. Das sollte nicht auf spezielle Förderprogramme beschränkt bleiben, sondern in allen Bildungseinrichtungen gelebte Praxis sein oder werden.
Alle Kinder haben ein Recht auf Gesundheit und gute Ernährung. Für Schul- und Kita- Verpflegung sollte es verbindliche Qualitätsstandards geben.
Ich glaube, dass wir da auf einem guten Weg sind in Schleswig-Holstein, aber auch noch lange nicht am Ziel.
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