Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
24.01.18
16:01 Uhr
FDP

Kay Richert: Wir schaffen den angemessenen Rahmen für technologieoffenen Wettbewerb

Presseinformation
Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt MdL Vogt, Vorsitzender Anita Klahn MdL Klahn, Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky MdL Kumbartzky, Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 014/2018 Kiel, Mittwoch, 24. Januar 2018
Wirtschaft/Elektromobilität



www.fdp-fraktion-sh.de Kay Richert: Wir schaffen den angemessenen Rahmen für technologieoffenen Wettbewerb In seiner Rede zu TOP 29 (Elektromobilität technologieoffen voranbringen) erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert: Richert:
„Im letzten halben Jahr hat die Jamaika-Koalition bereits mehrfach gezeigt, dass sie ökonomische Aspekte und ökologische Verantwortung zukunftsge- richtet miteinander verbindet. Denn wir setzen darauf, regulatorische Hemmnisse abzubauen, den Wohlstand durch Umweltschutz und Erneuer- bare Energien zu sichern und Innovationen technologieoffen zu unterstüt- zen. Dies zeigte sich beispielsweise im Dezember beim Thema Sektoren- kopplung/„Power-to-X“. Dies zeigt sich heute beim Thema Elektromobilität! Und dies wird sich auch in den kommenden Jahren immer wieder zeigen.
Ein PKW stößt heute kilometerbezogen13% weniger Emissionen aus als vor 20 Jahren. Auch die Gesamtemissionen sind trotz stark gestiegenen Ver- kehrsaufkommens zurückgegangen. Diese technisch herbeigeführten Ent- wicklungen sind zu begrüßen. Aber besonders im Interesse der Gesundheit der Menschen in vielbefahrenen Ballungsräumen und Städten muss selbst- verständlich versucht werden, die Emissionen weiter zu senken.
Eine effektive Reduzierung von Emissionen lässt sich dabei aber nicht durch Verbote oder willkürlich festgelegte Quoten erreichen. Sie lässt sich auch nicht durch politisch motivierte Festlegung auf die eine, vermeintlich sau- berste Antriebsart erreichen. Stattdessen ist ein differenzierter Ansatz not- wendig: Fortschritte lassen sich dann erzielen, wenn wir Rahmenbedingun- gen schaffen, in denen verschiedene Mobilitätskonzepte technologie- und ergebnisoffen entwickelt werden können. Diesen Ansatz verfolgen wir auch bei der Elektromobilität. Ziele politisch festlegen, das können Politiker wie wir. Den Weg dahin, die technisch beste Umsetzung, das Entwickeln neuer, besserer Technologien, das ist Sache der Ingenieure. Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Wird im Alltag von Elektromobilität gesprochen, wird zumeist an batteriebe- triebene Fahrzeuge gedacht. Dies ist allerdings zu kurz gegriffen und lässt andere Antriebsformen außer Acht. Zumal die Batterien von Elektrofahrzeu- gen bisher nur scheinbar emissionsneutral sind. Für die Batterieproduktion werden nicht nur Unmengen an Energie benötigt, sondern auch seltene Me- talle wie Kobalt. Zwei Drittel der Kobaltvorräte lagern dabei im Kongo, wo es unter menschenunwürdigen Verhältnissen, häufig durch Kinderarbeit, ge- fördert wird. Am Ende ihrer Lebensdauer sind Batterien Sondermüll. Sauber ist die Herstellung somit ganz und gar nicht – weder auf die eine, noch auf die andere Weise.
Vielleicht können in den kommenden Jahren aber massive Fortschritte er- zielt werden, die die Batterieproduktion wesentlich effektiver, umwelt- und menschenfreundlicher macht. Vielleicht aber auch nicht... In einer aktuellen anonymen KPMG-Umfrage unter Managern der Automobilindustrie geben zumindest 72% der Befragten an, dass rein batteriebetriebene Autos schei- tern werden.
Dies ist einer der Gründe, weshalb der Fokus auf die Technologieoffenheit so wichtig ist! Damit sich nicht ausschließlich auf die vermeintlich beste Va- riante konzentriert wird. Damit nicht politisch beschlossen wird, was die technisch beste Lösung ist, ohne potentielle Alternativen in den Blick zu nehmen. Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis sind zum Beispiel eine sol- che Alternative. Im Vergleich zum batteriebetriebenen Fahrzeug lässt sich der Kraftstoff hier einfacher transportieren und speichern - bei allerdings noch hohen Kosten. Vielleicht setzt sich diese Variante aber langfristig durch. Der bereits erwähnten KPMG-Umfrage zufolge sehen zumindest 75% der Befragten in Brennstoffzellen die langfristig sich durchsetzende Lösung. Techniker und Manager in der Autoindustrie, nicht Politiker.
Es ist aber auch möglich, dass sich eine ganz andere Antriebsform als die effizienteste und umweltverträglichste Lösung herausstellt - zum Beispiel Festkörperbatterien, sogenannte „Solid States“, an denen geforscht wird. Welche Technologien sich letztlich durchsetzen, lässt sich heute nicht sa- gen. Und ich betone es gerne noch einmal: Es ist auch nicht die Aufgabe der Politik, dies festzulegen! Stattdessen müssen wir den angemessenen Rah- men schaffen, in dem verschiedene Ansätze technologieoffen im Wettbe- werb stehen. In dem Ingenieure ihre Arbeit tun können und beste Lösungen für Mensch und Umwelt finden.
Mit unserem vorliegenden Antrag zum technologieoffenen Umgang mit Elektromobilität beweist Jamaika einmal mehr zukunftsgerichteten Weit- blick. Denn wir werden die entsprechende Landesstrategie durchdacht und vielfältig fortschreiben und Schleswig-Holstein so zu einer Modellregion für Elektromobilität machen. Der technologieoffene Ansatz fördert dabei den Wettbewerb um Innovationen, optimierte Verfahren und kluge Köpfe. Hier- von kann der Standort Schleswig-Holstein nur profitieren! Dabei bleiben wir selbstverständlich nicht ausschließlich beim Straßenverkehr, Schiene oder Schifffahrt denken wir mit. Die FDP wird diese innovativen Ziele voranbrin- gen, um Schleswig-Holstein zu einer Vorbildregion zu machen!“

Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de