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24.01.18
17:29 Uhr
FDP

Dennys Bornhöft: Dem Fachkräftemangel in Gesundheitsberufen wirksam begegnen

Presseinformation
Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt MdL Vogt, Vorsitzender Anita Klahn MdL Klahn, Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky MdL Kumbartzky, Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 017/2018 Kiel, Mittwoch, 24. Januar 2018
Soziales/schulgeldfreie Gesund- heitsfachberufe



Dennys Bornhöft: Dem Fachkräftemangel in Gesundheitsfachberufen wirksam begegnen In seiner Rede zu TOP 23 (Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen schulgeldfrei gestalten) erklärt der sozialpolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft: Den Bornhöft:
„Viele Berufe im Gesundheitswesen erfahren wiederkehrend nicht die ge- sellschaftliche oder auch finanzielle Wertschätzung, die ihnen insbesondere im Hinblick auf die zugrunde liegenden Arbeitsbedingungen zustehen müss- te.
Wir haben nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern in ganz Deutschland mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. In fast allen Branchen kommt man nicht hinterher, so viele Menschen auszubilden, wie wir aufgrund von Al- tersabgängen oder steigenden Bedarfen zwingend benötigen würden. Die- ser Fachkräftemangel herrscht vor allem in den handwerklichen Berufen, in der Gastronomie und im besonderen Maße in den sozialen Gesundheitsbe- rufen.
Die Vorstellung, dass sich jemand dazu entscheidet, in einen Ausbildungs- zweig zu gehen, in dem großer Personalmangel herrscht und der im Zwei- felsfall nicht zu den Hochlohn-Jobs gehört, dafür aber ein Schulgeld bezah- len muss, stimmt nachdenklich. Die Situation, in der sich mancher Auszu- bildende in den Gesundheitsfachberufen befindet, erstaunt vor allem dann, wenn man sieht, dass beispielsweise bei handwerklichen Berufen relativ selbstverständlich versucht wird, die Kosten für den Meisterabschluss zu beseitigen. Zur Klarstellung: ich finde das gut und richtig, dass diese Kosten für angehende Meister wegfallen sollen. Auch bei den Gesundheitsfachberu- fen sollte der gesellschaftliche und politische Wille da sein, um für eine Bei- tragsfreiheit der Auszubildenden einzustehen.


Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Es ist davon auszugehen, dass die politische Forderung, prinzipiell alle Gesundheitsfachberufe vom Eigenbeitrag der Azubis freizustellen, vermut- lich von allen Fraktionen geteilt wird. Die große Frage hierbei ist aber: Wie soll das geschehen? Hierzu gibt es verschiedene Modelle. In einem Ge- spräch mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband wurde der Weg des Sys- temwechsels von der schulischen zur dualen Ausbildung in den Gesund- heitsberufen besonders hervorgehoben. Dies wäre ein immenser Kraftakt für alle Akteure und würde vermutlich mehrere Jahre der Umsetzung benöti- gen, beispielsweise für eine neue Ausbildungskonzeptionierung. Offen muss auch die Frage der Finanzierung bleiben.
Eine andere Option wäre es, die Schulgeldfreiheit durch eine Erhöhung der öffentlichen Förderung zu gewährleisten. Auch hier ist völlig unklar, wer das bezahlen soll. Bereits bei der Pflegeberufereform, dem Wechsel zur generalistischen Ausbildung, greift der Bund deutlich stärker mit finanziellen Mitteln unter die Arme und sorgt dafür, dass die Pflegeausbildung für die Azubis kostenfrei wird. Zusätzlich sollen die Azubis laut Veröffentlichungen des Bundesgesundheitsministeriums künftig auch eine angemessene Aus- bildungsvergütung erhalten. Es ist auf jeden Fall zu prüfen, ob nicht alle Gesundheitsfachberufe auf diese Weise zu fördern sind.
Frau Merkel und die Herren Schulz und Seehofer haben sich aber offenbar schon entschieden. Schließlich steht im Sondierungspapier der GroKo, hin- ter dem zumindest 56% der SPD-Delegierten stehen: „Wir wollen das Schul- geld für die Ausbildung in den Heilberufen abschaffen, so wie es in den Pflegeberufen bereits beschlossen wurde.“ Wenn eine künftige Bundesre- gierung diesen Weg für den einzig richtig hält, so möge sie ihn gehen. Ich kann dann nur hoffen, dass es sich bei dieser Ankündigung um keine Mo- gelpackung wie bei der angeblichen Abschaffung des Kita-Elternbeitrags handelt, die im gleichen Atemzug den Ländern am anderen Ende Gelder wieder entziehen soll. Dass im Sondierungspapier noch nichts zur Finanzie- rung steht, macht uns jedenfalls Sorgen. Im jeden Fall dürfen am Ende nicht die Länder die Versprechen der kleingeschrumpften GroKo bezahlen.
Um zunächst besser quantifizieren zu können, wie sehr und wo der Schuh bei der Finanzierung der schulischen Ausbildung drückt, benötigen wir eine detaillierte Auswertung der Ausbildungssituation in unserem Land. Wir müs- sen klar sowohl die heutigen als auch die zukünftigen Bedarfe benennen können, um in einem nächsten Schritt dafür zu sorgen, dass es ausreichend Nachwuchs für die Gesundheitsfachberufe gibt. Daher bitten wir die Lan- desregierung, eine entsprechende Bestandsaufnahme auf den Weg zu brin- gen.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de