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22.02.18
17:50 Uhr
B 90/Grüne

Lasse Petersdotter zum runden Tisch zum Mindestmaß und Rücksetzen von Fischen

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 069.18 / 22.02.2018
Ein Gewässer ist kein Supermarkt Zur heutigen (22. Februar 2018) Diskussion im Landtag zu TOP 25 – Runder Tisch zum Mindestmaß und Rücksetzen von Fischen sagt der tierschutzpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Lasse Petersdotter:
Ein Gewässer ist kein Supermarkt. Auch bei aller Spezialisierung in der Auswahl geeigneter Köder, Gewässer und Wetterbedingungen, fängt man eben doch mal einen anderen Fisch als den, den man sich gewünscht hat. Manchmal ist ein Fisch zu klein, unterschreitet das Mindestmaß und muss damit ohnehin zurückgesetzt werden, manchmal ist er zwar groß genug, um ihn zu verwerten, aber entspricht eben doch nicht den Erwartungen der Angler*in.
Das Tierschutzgesetz regelt diese Fälle relativ klar. Es braucht einen vernünftigen Grund für Schmerz, Stress und Tot eines Fisches. Diese Gründe wären der Nahrungserwerb, oder aber die Hege und Pflege der Gewässer.
Das Landesfischereigesetz in Schleswig-Holstein widmet sich allerdings zudem konkret einer bestimmten Praxis in diesem Zusammenhang: Dem so genannten „Catch&Release“.
Ein Extrembeispiel: Der Karpfen Mary lebte über viele Jahre in einem See bei Ludwigshafen am Rhein. Das ist für sich nichts Besonderes und klingt recht idyllisch. Die Realität war eine andere, denn Mary wog über 40 Kilogramm und wurde so zu einer heiß begehrten Trophäe zahlreicher Freizeitfischer*innen. Unzählige Male wurde Mary gefangen, gewogen, fotografiert und wieder zurück in den See gesetzt. 2013 verstarb er dann schließlich.
Diese Form der Selfie-Fischerei ist nicht im Sinne unserer Vorstellung von Tierschutz. Und damit sind wir nicht alleine, auch viele Angler*innen sind zunehmend genervt von diesem Bild der Fischerei. Aber es zeigt die Gefahren, wohin Lockerungen im Bereich „Catch&Release“ führen können.
Der Runde Tisch wird eine Diskussion aufgreifen, die zwischen Angler*innen und Tierrechtsorganisationen schon lange entfacht ist. Ich hoffe auf kritische, aber konstruktive Gespräche im Sinne des Tierschutzes und mit Blick auf Umwelt und Gewässer.
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