Presseinformation Landesverband Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Alter Markt 9 (Zugang über Haßstr. 3-5) 24103 Kiel Mobil: 0172 / 541 83 53 pressestelle@sh-gruene.de www.sh-gruene.de Nr. 085.18 / 13.03.2018 Neue Züchtungstechniken als Gentechnik einstufen Zur heutigen Veranstaltung ,,CRISPR-Cas aus Sicht der Landwirtschaft, Natur/Umwelt, Verbraucher" des BNUR (Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume) sagt der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Bernd Voß: ,,Derzeit ist für die EU-Kommission noch unklar, ob diese neuen Züchtungstechniken als Gentechnik im Sinne der EU-Freisetzungsrichtlinie gelten. Es gibt Rechtsgutachten, die dies so sehen, unter anderem das vom Bundesamt für Naturschutz. Zum Schutz von Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucher*innen vor unerwünschten Einträgen halte ich ein geordnetes Zulassungsverfahren und eine Kennzeichnungspflicht für unabdingbar. Kritisch sehe ich auch die Möglichkeit der Patentierung von auf diese Weise erzeugtem Saatgut. Dadurch erhöht sich die Abhängigkeit der Landwirtschaft von Saatgutunternehmen. Das Landwirte- und Züchterprivileg, das bei konventionellen Pflanzen im Sortenschutzrecht verankert ist, würde ausgehöhlt. Darum muss im Falle der Anerkennung dieser neuen Technologien eine Risikobewertung stattfinden, bevor diese angewandt werden. Zum Schutz des gentechnikfreien Anbaus, egal ob konventionell oder ökologisch, muss Saatgut eindeutig gekennzeichnet werden. Es muss klare und am Verursacherprinzip orientierte Haftungsregelungen geben. Um die Wahlfreiheit für Verbraucher*innen zu gewährleisten, müssten auch die damit erzeugten Lebensmittel eindeutig als solche erkennbar sein. Wir brauchen für all das EU-weit einheitliche Regelungen. Das Europaparlament sollte bei diesen Entscheidungen beteiligt und nicht nur angehört werden." *** Seite 1 von 1