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14.03.18
16:47 Uhr
Landtag

Jugend debattiert: Überzeugende Argumente im Landtag ebnen vier Schleswig-Holsteinern den Weg nach Berlin

Nr. 39 / 14. März 2018

Jugend debattiert: Überzeugende Argumente im Landtag ebnen vier Schleswig-Holsteinern den Weg nach Berlin
Vier Schülerinnen und Schüler vom Friedrich-Schiller-Gymnasium Preetz, der Stormarn- Schule Ahrensburg, der Theodor-Storm-Schule Husum und vom Ludwig-Meyn-Gymnasium Uetersen haben sich heute (Mittwoch) beim Landesfinale des Wettbewerbs Jugend debattiert durchgesetzt. Luise Habeck, Friederike Voß, Lennert Möllgaar und Lennart Geiges konnten sich mit den besten Argumenten für die Bundesebene des Wettbewerbs qualifizieren – und fahren im Juni für Schleswig-Holstein nach Berlin.
Die Teilnehmer des 16. Landesfinales Jugend debattiert in Schleswig-Holstein zeigten eindrucksvoll, dass gute Argumente den Kern jeder politischen Debatte ausmachen. Im Plenarsaal des Landeshauses diskutierten sie in der Altersgruppe 1 (Jahrgang 8-10 bzw. G8: 8-9) über die Frage „Sollen retuschierte Model-Fotos wie in Frankreich gekennzeichnet werden müssen?“. Im Finale der Altersgruppe 2 (Jahrgang 11-13 bzw. G8: 10-12) stand die Frage „Sollen Nicht-EU- Ausländer, die dauerhaft in Deutschland leben, bei Kommunalwahlen wählen dürfen?“ zur Debatte. Mit ihren überzeugenden Redebeiträgen qualifizierten die Schülerinnen und Schüler aus Preetz, Ahrensburg, Husum und Uetersen sich nach einem spannenden Finale für die Bundesebene.
Landtagspräsident Klaus Schlie freute sich, dass das Finale des Wettstreits erneut im Landeshaus stattfand: „Das Parlament ist ein Ort, an dem man das Debattieren nicht nur lernen kann, sondern an dem es auch stattfinden muss. Deswegen ist der Schleswig-Holsteinische Landtag genau der richtige Austragungsort für diese fantastische Veranstaltung.“ Er sei ein entschiedener Verfechter der repräsentativen Demokratie, betonte Schlie – „deswegen freue ich mich, wenn junge Leute in einen demokratischen und politischen Redewettstreit gehen wie Jugend debattiert. Ich halte das für einen ganz wichtigen Prozess, den wir beibehalten müssen.“ Gleichzeitig machte der Parlamentspräsident den Jugendlichen Mut, ihr sprachliches Talent auch einzusetzen. „Die politischen Organisationen haben heute immer weniger Zulauf – es wäre schön, wenn junge Menschen, die debattieren können, sich wieder mehr in der Politik engagieren würden.“
Der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, zeigte sich überzeugt von dem Projekt. „Jugend debattiert leistet einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung. Die 2

Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten mit guten Gründen für ihren Standpunkt ein und erkennen in der Debatte, dass es auch für die Gegenposition überzeugende Argumente gibt. Politik ist kontrovers und genau diese Kontroversität lernen junge Menschen bei Jugend debattiert“, so der Landesbeauftragte, der erneut in der Jury des Landesfinales saß. „Ich gratuliere unseren vier Landessiegern aus Schleswig-Holstein und wünsche ihnen viel Erfolg für die Bundesqualifikation in Berlin.“
Die 14-jährige Luise Habeck vom Friedrich-Schiller-Gymnasium Preetz überzeugte die Jury durch ihr Ausdrucksvermögen und ihre Gesprächsführung. Sie argumentierte eindrucksvoll dagegen, dass retuschierte Model-Fotos wie in Frankreich gekennzeichnet werden müssen, und gewann den Wettbewerb in der Altersstufe 1.
Der 15-jährige Lennert Möllgaar von der Theodor-Storm-Schule Husum konnte bei der Frage „Sollen Nicht-EU-Ausländer, die dauerhaft in Deutschland leben, bei Kommunalwahlen wählen dürfen?“ den Landeswettbewerb in der Altersstufe 2 für sich entscheiden. Er trat überzeugend für eine solche Regelung ein.
Mit Jugend debattiert sollen Schüler aller Schularten ab Klasse 5 ermutigt werden, durch Debattentraining ihre sprachliche, politische und persönliche Bildung zu verbessern.
Der Wettbewerb Jugend debattiert folgt klaren Regeln: Pro Debatte vier Schüler, eine Streitfrage, 24 Minuten Dauer. Inhalte und Argumente zum Thema müssen sitzen, denn wer Pro oder Contra vertritt, wird erst kurz vor dem Wettbewerb ausgelost.
Rund 8.500 Schüler in 54 Schulen haben sich im laufenden Schuljahr in Schleswig-Holstein im Rahmen einer Unterrichtsreihe an Jugend debattiert beteiligt. Wettbewerbe fanden zuvor bereits auf Schul- und Regionalebene statt. Die beiden Debattensieger und die jeweils Zweitplatzierten vertreten Schleswig-Holstein zunächst bei der Qualifikation zur Bundesebene in Berlin. Dort werden sich dann die acht besten Debattanten aus ganz Deutschland im Bundesfinale gegenüberstehen.
Die Erst- und Zweitplatzierten in der Altersgruppe 1, Luise Habeck und Friederike Voß, zogen ein positives Fazit. „Die Atmosphäre heute war sehr angenehm, es hatte etwas von Debattieren unter Freunden.“ Sie seien bei den regionalen Vorentscheiden sehr viel nervöser gewesen, waren sich die Schülerinnen einig: „Durch das Rhetorikseminar vor dem Landesfinale waren wir richtig gut für die heutige Debatte vorbereitet.“
Als Preis für ihren heutigen Erfolg erhalten alle vier Sieger ein fünftägiges Rhetorik-Training im Mai auf der Burg Rothenfels, das sie gemeinsam mit den Teilnehmern der anderen Länder auf die Debatten auf Bundesebene des Wettbewerbs vorbereitet.
Jugend debattiert ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz. In Schleswig-Holstein wird das Projekt auf Landesebene vom Landesbeauftragten für politische Bildung und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur durchgeführt. 3

„Genau zuhören und andere Meinungen respektieren sind wichtige Fähigkeiten in Schule, Arbeitswelt und Gesellschaft. Im Debattentraining kann das jeder lernen. Es verbessert nicht nur kommunikative Fähigkeiten, sondern stärkt auch die Persönlichkeit und das Demokratieverständnis“, so Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Hertie-Stiftung, über das Projekt, das der Bundespräsident vor 17 Jahren initiierte.


Die Finalisten im Landeswettbewerb Jugend debattiert in Schleswig-Holstein 2018:


Debatte Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 10):
1. Platz: Luise Habeck, 14 Jahre, Friedrich-Schiller-Gymnasium Preetz
2. Platz: Friederike Voß, 15 Jahre, Stormarnschule Ahrensburg
3. Platz: Mats Willms, 14 Jahre, Wolfgang-Borchert-Gymnasium Halstenbek
4. Platz: Anton Petrak, 14 Jahre, Nordseeschule St. Peter-Ording

Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 11 bis 13):
1. Platz: Lennert Möllgaar, 15 Jahre, Theodor-Storm-Schule Husum
2. Platz: Lennart Geiges, 18 Jahre, Ludwig-Meyn-Gymnasium Uetersen
3. Platz: Bendix Beyer, 15 Jahre, Wolfgang-Borchert-Gymnasium Halstenbek
4. Platz: Meri Nehlsen, 16 Jahre, Friedrich-Schiller-Gymnasium Preetz


Hinweis an die Medien:
Pressefotos sind unter www.landtag.ltsh.de/service/pressefotos/ abrufbar.


Kontakt:
Insa Rix, Landeskoordinatorin Jugend debattiert Tel.: 0174/4766605
Michael Holldorf, Referent beim Landesbeauftragten für politische Bildung Tel.: 0162/1672290
Weitere Informationen unter
www.politische-bildung.sh/jugend-debattiert
https://www.facebook.com/lpbsh/
www.jugend-debattiert.de