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20.04.18
15:18 Uhr
SPD

Birte Pauls: Jetzt beginnt die Selbstbestimmung der Pflegefachberufe

Kiel, 20. April 2018 Nr. 128 /2018



Birte Pauls:


Jetzt beginnt die Selbstbestimmung der Pflegefachberufe Am 21. April konstituiert sich in Neumünster die Kammerversammlung der neu errichteten Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein. Die 40 Abgeordneten wählen einen Präsidenten oder eine Präsidentin der Kammer. Dazu erklärt die stv. Vorsitzende und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Birte Pauls:
Wir haben uns seit 2009 für die Einrichtung einer Pflegekammer in Schleswig-Holstein eingesetzt. Ich freue mich riesig, dass es jetzt endlich soweit ist: Mit der Pflegeberufekammer bekommt die Pflege in Schleswig-Holstein eine eigene, starke Stimme! Wir waren immer überzeugt, dass diejenigen, die am meisten von Pflege verstehen, ihre Angelegenheiten auch selbst in die Hand nehmen sollen. Es wird für einige eine Umstellung sein, dass die Pflegeberufe als größte Gruppe im Gesundheitswesen zukünftig eine gewichtige Rolle in der Gesundheitspolitik einnehmen werden. Denn bislang gab es keine mandatierte Stimme und keine eigenständige Lobby für die Pflege. Das wird sich jetzt mit der Pflegeberufekammer ändern. Erstmals haben die Pflegenden eine eigene Adresse, an die sie sich wenden und wo sie sich beraten lassen können. Erstmals gibt es eine Institution, die ausschließlich die Pflegenden und damit auch die zu Pflegenden im Fokus hat. Denn auch für Pflegebedürftige wird die Qualität in der Versorgung steigen, da die Pflegeberufekammer eine Berufsordnung entwickelt, mit der auch die Rahmenbedingungen der Pflege selbst festgelegt und überwacht werden können. Arbeitgeber, die sich daran nicht orientieren, werden zukünftig gar keine Pflegefachkräfte mehr finden.
CDU und FDP, damals noch in der Opposition, hatten für unser Vorhaben, der Einrichtung einer Pflegekammer, nichts weiter als Spott und Häme übrig. Schlimmer noch: Sie kündigten sogar an, die Kammer in Regierungsverantwortung wieder abzuschaffen. Gut ist, dass sie auch an dieser Stelle ihr Wahlversprechen gebrochen haben. Ich bedanke mich herzlich bei den vielen Pflegefachkräften, die sich neben ihrer anstrengenden Arbeit seit vielen Jahren unermüdlich für ihre Selbstverwaltung eingesetzt haben. Den gewählten Kammermitgliedern und dem zukünftigen Präsidium, die ihre ehrenamtliche Tätigkeit jetzt beginnen, gratuliere ich zur Wahl und wünsche ihnen viel Kraft, Motivation und Weitsicht. Das werden sie brauchen, denn Pflege ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben und 2



Herausforderung für Politik, Arbeitgeber und Gesellschaft. Es muss über die Einrichtung der Pflegeberufekammer hinaus auch an anderen Stellschrauben gedreht werden. Wir brauchen einen gesetzlichen Personalbemessungsschlüssel, fachorientierte Rahmenbedingungen an den Arbeitsplätzen und eine angemessene Bezahlung.