Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
11.05.18
10:40 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Angehende Lehrkräfte nicht verheizen!

Kiel, 11. Mai 2018 Nr. 151 /2018



Martin Habersaat:


Angehende Lehrkräfte nicht verheizen! Zur Antwort der Landesregierung auf seine Kleine Anfrage zu bedarfsdeckendem Unterricht durch Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (19/654) sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
Im Rahmen ihrer Ausbildung sollen Referendarinnen und Referendare, in Schleswig-Holstein auch tituliert als Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV), 10 Stunden bedarfsdeckenden Unterricht erteilen. Betreut werden sie in jedem ihrer zwei Fächer durch eine Ausbildungslehrkraft, die dafür zwei Entlastungsstunden erhält. Eine Ausbildungsschule hat also netto sechs Lehrerwochenstunden mehr zur Verfügung, als sie es ohne LiV hätte. Das sind wirklich zusätzliche Stunden, die auch nicht an anderer Stelle angerechnet werden. Schulen, die ausbilden, bekommen also nicht nur „frischen Wind“, sondern sind auch besser ausgestattet.
Die LiVs sollen diese 10 eigenverantwortlich unterrichteten Stunden nutzen, um sich das Rüstzeug für eine bis zu 40jährige Schulkarriere zuzulegen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Unterrichtsstunden nie wieder so intensiv vorbereitet, so genau beobachtet und so ausgiebig nachbereitet werden wie diese. Zusätzliche Arbeitsverpflichtungen in großem Ausmaß gefährden die Qualität der Ausbildung unserer angehenden Lehrerinnen und Lehrer.
Wie auch für Lehrkräfte ohne Lehramtsausbildung (siehe PM vom 9. Mai) gilt, dass es ausnahmsweise zu Engpässen kommen kann, in denen Schulen auf Hilfe angewiesen sind. Das gilt auch für LiVs, die gegen Mehrarbeitsvergütung zuweilen mehr als die 10 Wochenstunden unterrichten müssen. Leider ist von einer Ausnahme nicht mehr zu sprechen: Im laufenden 2



Schuljahr waren bisher nicht weniger als 111 Referendarinnen und Referendare betroffen, davon der Großteil (82) an Grundschulen und Gemeinschaftsschulen.
Diese Zahlen lassen sich auch als Hilferuf der Grundschulen und der Gemeinschaftsschulen deuten. Es ist zu hoffen, dass nach G9 an Gymnasien und Schönschrift an Grundschulen nun dieses Thema in den Mittelpunkt jamaikanischer Bildungspolitik rückt. Wer Berufsanfänger verheizt, wird später umso größere Schwierigkeiten haben.