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15.01.03
11:10 Uhr
CDU

Sylvia Eisenberg: Schleswig-Holstein braucht spürbare Reformen im Schulbereich

LANDTAGSFRAKTION S C H L E S WI G - H O L S T E I N

Parlamentarischer Geschäftsführer Heinz Maurus Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.cdu.ltsh.de e-mail:info@cdu.ltsh.de
PRESSEMITTEILUNG Nr. 15/03 vom 15. Januar 2003 Bildungspolitik Sylvia Eisenberg: Schleswig-Holstein braucht spürbare Reformen im Schulbereich „Die Veröffentlichung der PISA-Studie liegt jetzt mehr als ein Jahr zurück, die PISA- Ergänzungsstudie gut ein halbes Jahr. Das Urteil über 14 Jahre sozialdemokratischer Bildungspolitik in Schleswig-Holstein war hart, Grund dafür war die schlechte Schulpolitik“, sagte heute die bildungspolitische Sprecherin der CDU- Landtagsfraktion, Sylvia Eisenberg, in Kiel. Diese Schulpolitik habe die Wirklichkeit nicht zur Kenntnis genommen und sich nicht an der Realität orientiert. Dogmen und Ideologien seien hingegen bestimmend für diese Schulpolitik. „Das Ergebnis ist uns allen bekannt“, so die Bildungspolitikerin. Doch was ist seither passiert? Wer nach PISA auf große Reformen gehofft hat, der sieht sich leider enttäuscht, denn in der bildungspolitischen Arbeit der Landesregierung gibt es weder nennenswerte Fortschritte noch ein einheitliches Bildungskonzept. „Will die Landesregierung aber eine Leistungssteigerung im schleswig-holsteinischen Schulwesen erreichen, so muss sie auch den Nachweis erbringen, dass sie tatsächlich im Stande ist, ein gut durchdachtes und in sich schlüssiges Konzept zu entwickeln und umzusetzen.“ Ein solches Konzept zur Schulpolitik fehle der Regierung aber bisher noch. Einzelne nicht zusammengehörenden Pilotprojekte, wie beispielsweise die „Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten, ADS und Grundschulen“ oder die „verlässlichen Grundschulzeiten“ im Hamburger Randgebiet, seien nicht ausreichend durchdacht und aufeinander abgestimmt, sondern zeugen von unüberlegtem Aktionismus, bei dem Chancen und Risiken nicht genau genug abgewogen worden seien. „Menge und Schnelligkeit sind selten ein Maßstab für gute Qualität“, stellte Sylvia Eisenberg heraus. Die CDU-Landtagsfraktion hat sich daher in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Vorschul- und Grundschulbereich sowie mit dem Bereich der Orientierungsstufe beschäftigt. Zusammen mit dem Landesarbeitskreises „Bildung“ der Partei und nach zahlreichen Diskussionen innerhalb des Fraktionsarbeitskreises „Bildung“ ist ein Reformkonzept entwickelt worden, das alle drei Bereiche sowie deren Übergänge einschließt. Folgende Schwerpunkte sind im Antrag enthalten: • die individuelle Sprachförderung für Kinder nichtdeutscher Muttersprache sowie für Kinder mit sprachheilpädagogischem Förderbedarf bereits ein Jahr vor der Einschulung; • eine stärkere Verwirklichung des Bildungsauftrages der Kindertagesstätten hinsichtlich der Grundfertigkeiten wie Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit, motorische Fertigkeiten, altersgemäßer Wortschatz und soziales Verhalten; • eine konsequente Vorbereitung auf die Grundschule im letzten Kindergartenjahr; • die Institutionalisierung der Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen sowie zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen; • die Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule unter Einhaltung verbindlicher Stundentafeln; • zusätzlicher Förder- und Forderunterricht außerhalb der Stundentafeln, aber während der Schulzeit; • die Stärkung der Kernfächer sowie der Vermittlung der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen; • landesweite zentrale halbjährliche Vergleichsarbeiten ab der Klassenstufe drei in Deutsch und Mathematik und ab der Orientierungsstufe auch in weiteren Kernfächern (Naturwissenschaften, erste Fremdsprache); • anstelle von Berichtszeugnissen Notenzeugnisse ab der zweiten Klassenstufe, welche durch sog. Kopfnoten ergänzt werden; • die Verbindlichkeit und Akzeptanz von Grundschulempfehlungen, bei Nichtübereinstimmung von Grundschulempfehlung und Elternwille nach einem Beratungsgespräch und Test die Durchführung einer Aufnahmeprüfung; • die Erleichterung eines Schulartenwechsels während der Orientierungsstufe, insbesondere der Übergang in eine höhere Schulform; • keine Wiederholung einer Klasse in der O-Stufe.

„Mit diesem Antragspaket macht die CDU-Landtagsfraktion deutlich, dass sie aus PISA notwendige Maßnahmen entwickelt hat und zum Handeln bereit ist“, so die bildungspolitische Sprecherin, Sylvia Eisenberg. „Unsere vorrangigen Ziele sind Verbesserung der Unterrichtsqualität, Chancengerechtigkeit, Förderung und Forderung sowie Leistungskontrollen.“ „Wir dürfen nicht nur aus ideologischen Gründen an unseren althergebrachten Grundwerten festhalten, sondern müssen mit der Zeit gehen, Fehler erkennen und daraus lernen“, so Sylvia Eisenberg. „Ich würde mich freuen, wenn andere Parteien ebenso reformfreudig wären wie wir, denn ohne tiefgreifende Veränderungen werden wir keine Leistungsverbesserung des Schulwesens in Schleswig-Holstein erreichen“, erklärte Sylvia Eisenberg abschließend.